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Für ein touristisches Angebot auch nach Corona

Brandenburg braucht ein Förderprogramm für kreative Lösungen im Tourismus


(5. Februar 2021)
 Stellen Sie sich vor, der Lockdown endet – und es gibt keine touristischen Betriebe mehr, die Gäste empfangen. Ganz so schlimm wird es nicht kommen, aber seit drei Monaten steht der Tourismus in Brandenburg mittlerweile still. Von der Erfolgs­geschichte eines ganzen Jahrzehnts droht nur ein Scherbenhaufen zu bleiben. Neben den Unternehmerinnen und Unternehmern ist jetzt vor allem die Politik gefordert, gegenzusteuern.

Fast jeder fünfte Betrieb im Gastgewerbe ist von einer endgültigen Schließung bedroht. Erste Unterkünfte werden in Mietwohnungen umgewandelt, immer mehr Arbeitskräfte kehren der Branche den Rücken zu. „Wenn Brandenburg nach Corona wieder ein starkes, vielfältige und überzeugendes touristisches Angebot für seine Einwohner und Gäste haben will, braucht es jetzt nach vorne gerichtete Lösungsansätze“, sagt dazu Markus Aspetzberger, Geschäftsführer des Landestourismusverbands Brandenburg.

Jetzt wäre die Zeit, einen Tourismusfonds oder ein Förderprogramm für Innovation und Wiederaufbau aufzulegen. Damit könnten Betriebe und kreative Macher dabei unterstützt werden, innovative Ansätze zur Bindung und Findung von Fachkräften auf den Weg zu bringen. Sie könnten Produkte entwickeln, die Gästen und Einheimischen gleichermaßen zugutekommen. Sie könnten ihr Angebot verbreitern und dorthin bringen, wo nach der Krise Angebote fehlen. Es könnte Anreize für Menschen setzen, die nach der Krise im Tourismus aktiv werden wollen und sie bei einer Betriebsübernahme unterstützen. Nicht nur gibt es seitens der EU einen Wiederaufbaufonds, der alleine 2021 in Deutschland ein Volumen von 1,9 Mrd. Euro haben soll, auch das Land selbst hat ein Sondervermögen von 1,6 Mrd. Euro zur Finanzierung von Corona-bedingten Folgen in Aussicht gestellt. Mit einem solchen Ansatz kann auch Brandenburg die Branche unterstützen, zukunftsorientiert aus dieser Krise zu kommen. Denn wo der Tourismus ausfällt, hat das auch Auswirkungen auf den lokalen Einzelhandel und das Handwerk. Eine solche Abwärtsspirale gilt es unmittelbar zu vermeiden – und der Tourismus kann ein guter Ansatzpunkt dafür sein.

Olaf Lücke, Hauptgeschäftsführer des DEHOGA Brandenburg ergänzt: „Jeder Unternehmer hat die Zeit des Lockdowns genutzt, sein Unternehmenskonzept zu überarbeiten, sich auf die neue Saison vorzubereiten. Zukunftssignale für die Branche können nicht nur vom Bund kommen. Jetzt gilt es, Rahmenbedingungen zu schaffen, die Investitionen auch im kleineren Rahmen ermöglichen sowie Anreize für Neugründungen zu schaffen, damit uns die Infrastruktur, die 30 Jahre aufgebaut wurde, erhalten bleibt!“

Fast 14 Millionen Gästeübernachtungen zählte die offizielle Statistik für Brandenburg 2019, im letzten Jahr vor der Krise. Rund 100.000 Menschen waren in der Branche beschäftigt. Solche Zahlen sind wieder möglich – wenn die Infrastruktur dafür nicht verloren geht.

Kontakt


Landestourismusverband Brandenburg e.V. (LTV)


Alla Dick


alla.dick@ltv-brandenburg.de




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